„Die Deutschen wollen keinen Überfluss, sondern materielle, mentale und soziale Sicherheit“
Gut 49 Prozent der Deutschen schätzen sich als besonders wohlhabend ein. Vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 42 Prozent. Keine Angst vor der Zukunft haben aktuell 42 Prozent. Für 70 Prozent der Befragten ist ein sicheres Einkommen wichtig, für zwei Drittel der Bürger ein gesicherter Arbeitsplatz. Diese und mehr Resultate zeigt der Nationale Wohlstandsindex, der von dem Zukunftsforscher Prof. Horst W. Opaschowski gemeinsam mit dem Sozialforschungsinstitut Ipsos veröffentlicht wird. Für die Studie wurden zwischen 2012 und 2017 rund 40.000 Menschen in Deutschland befragt.
„Es sind eher keine ökonomischen Gründe, die wieder Zukunftsängste aufkommen lassen“, sagte Horst W. Opaschowski. Die meisten Sorgen haben den Befragten zufolge in den letzten fünf Jahren Terroranschläge und die Flüchtlingskrise gemacht.
Sicherheit ist wichtiger als Freiheit
Ein deutlicher Trend seit 2012 ist zudem, dass die Befragten Reisen und Eigentumsbesitz wichtiger einschätzen. 71 Prozent der Befragten verbinden Wohlstand mit dem Besitz von Eigentum. Auch eine gute medizinische Versorgung spielt in der Wohlstandsdefinition eine deutlich größere Rolle als 2012. In einer älter werdenden Gesellschaft könnte dieses Resultat ein nachvollziehbarer Effekt sein. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist dagegen nur für ein Drittel wichtig. Hängt dies damit zusammen, weil man sie hat und also nicht vermisst?
Insgesamt sind die Befragten mit der wirtschaftlichen Situation im Land zufrieden. „Die Deutschen wollen keinen Überfluss, sondern materielle, mentale und soziale Sicherheit“, sagte Horst W. Opaschowski.
Finanzielle Sorgen bei 80 Prozent der Deutschen ein Thema
Aber es gibt noch Ansätze für Verbesserungen. Zwei von sechs Bundesbürgern gehe es nach eigener Auffassung nicht gerade schlecht, aber es könnte ihnen besser gehen, sagt der Zukunftsforscher, der seit vielen Jahren Aufsichtsratsmitglied von Industrie-Contact (IC) ist. Ein Sechstel sieht sich dem Wohlstandsindex zufolge eher auf niedrigem Wohlstandsniveau. Außerdem möchten 80 Prozent der Deutschen nicht von finanziellen Sorgen bedrückt sein. Bei der Hälfte von ihnen sei das in der Realität aber nicht der Fall, so Opaschowski.
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