Neues Buch von Zukunftsforscher Opaschowski
Schon seit 50 Jahren analysiert das Aufsichtsratsmitglied von Industrie-Contact, Prof. Horst W. Opaschowski (78), die Entwicklungen in Deutschland. Hierbei geht er auf alle Bereiche des Lebens ein und stellt Zukunftsprognosen auf. Jetzt hat er das Buch „Wissen, was wird – Eine kleine Geschichte der Zukunft Deutschlands“ herausgegeben.
Hierin beschäftigt er sich einerseits mit seinen früheren Thesen, um zu schauen, lag er richtig. Es sei vorgenommen: Sehr häufig lag er es. Andererseits schaut er aber auch ins Hier und Jetzt sowie nach vorn. Ein spannendes Buch. In diesem Blog wollen wir den Blick vor allem auf Gegenwart und Zukunft richten.
Die Deutschen auf der Suche nach dem Sinn
Aktuell erwartet Opaschowski eine Rückbesinnung auf Werte und Familie: Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt, Anstand und richtiges Benehmen zählt er als wichtige Werte auf. „Die Wiederkehr alter Werte ist eine Antwort auf die ökonomischen und politischen Krisen unserer Zeit“, erklärt der Experte.
Die Sinnsuche bleibt – das klassisch Religiöse schwindet
Religiosität geht in unserer säkularen Welt nicht verloren, aber die Menschen suchen sie immer weniger in Kirchen. Der Sinn des Lebens wird auch nicht mehr im Jenseits verortet, sondern in Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft und Gemeinwesen. Am allerwichtigsten ist den Menschen dabei die Familie: 90 Prozent der Deutschen sehen dies so.
Digitalpessimismus
„Für jede Stelle, die wegen Robotern verloren geht, entsteht eine neue Stelle in einer anderen Branche.“ Diese These überrascht, da das Ziel von Robotern auch immer Rationalisierung und damit einhergehende Kosteneinsparungen zum Ziel hat.
Opaschowski macht einen wachsenden „Digitalpessimismus“ aus. Er sieht einen Trend zum Abschalten. Ob dies allerdings auch für die Generation der Digital Natives, Digital Nomads und Millennials gilt?
Künstliche Intelligenz (KI) hält der Zukunftsforscher für gefährlich und eine existenzielle Bedrohung der Menschheit. Mit dieser Auffassung steht er nicht allein. Weltweit häufen sich die kritischen Stimmen, dass eine immer schlauer werdende KI sich irgendwann einmal fragen könnte, ob sie eigentlich noch den Menschen braucht.
Datensicherheit ist eine Illusion
Opaschowski hält Datensicherheit inzwischen für eine Illusion. Außerdem würden oberflächliche Netzkontakte echte Freundschaftsbeziehungen verdrängen. Am Ende ließe dies überforderte, einsame und aggressivere Menschen zurück.
„Wohlergehen“ für alle“ statt „Wohlstand für alle“
Opaschowski ist aber insgesamt optimistisch gestimmt. Seine Vision bleibe, statt einem „Wohlstand für alle“ die Idee eines „Wohlergehens für alle“ zu verwirklichen, bei der neben materiellen Aspekten auch menschliche Werte von Bedeutung seien.
Der Buchtitel auf den Spuren von Harari und Hawking
Der Titel des Buches „Wissen, was wird – Eine kleine Geschichte der Zukunft Deutschlands“ erinnert zumindest im Untertitel an die Weltbestseller von Yuval Noah Harari „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“ . Während es Hawking aber ums ganz große Ganze ging, und sich Harari immerhin noch an der ganzen Menschheit abarbeitete, ist Opaschowski deutlich bescheidener unterwegs und richtet seinen Forscherblick auf den vergleichsweise eher kleinen Teil der Menschheit in Deutschland.
Lesenswert!
Weitere Informationen
Offizielle Website Prof. Horst W. Opaschowski: www.opaschowski.de
Leseprobe und Bestellmöglichkeit via Thalia Buchhandlung: „Wissen, was wird – Eine kleine Geschichte der Zukunft Deutschlands“
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