Instagram hat Facebook längst überholt
Social Media werden im Marketing-Mix immer wichtiger! 79% aller Großunternehmen (= mehr als 250 Mitarbeiter) haben das bereits erkannt, während erst 61% aller Mittelständler in den sozialen Medien unterwegs sind! Da sich das Nutzungsverhalten der User ständig verändert, müssen die Entscheider entsprechend reagieren. Hier ein kurzer Überblick über die aktuelle Situation.
Facebook und Instagram, die beiden Social Media-Dinosaurier, haben an Popularität verloren, besonders bei den jüngeren Zielgruppen! Für Social Media-Konzepte heißt das: Damit alle Zielgruppen erreicht werden, sollten all ihre jeweils bevorzugten Social Media-Kanäle bespielt werden!
1. Facebook
Mit Facebook können in Deutschland 28 Mio. Menschen erreicht werden (50% Frauen und 50% Männer). Allerdings hat die Nutzung abgenommen, Tendenz weiter sinkend: Nur knapp ein Viertel aller 14-29-Jährigen und 19 Prozent aller 30-49-Jährigen loggen sich 1x täglich bei Facebook ein. Und nur 10% der Über-50-Jährigen und 1 Prozent der Über-70-Jährigen zählen noch zu den täglichen Facebook-Usern.
Schuld daran sind Instagram und Whatsapp: Während 40% der deutschen User Instagram nutzen, liegt die Whatsapp-Quote bei 69 Prozent!
Aber: Insgesamt 64 Prozent aller Deutschen zwischen 16 und 64 nutzen Facebook monatlich! Und zwar hauptsächlich per Smartphone (96,1%). Rund 8mal pro Monat werden von ihnen Beiträge geliked, Kommentare werden eher selten verfasst (3x/Monat).
Facebook ist also nach wie vor die Nummer 1, was Nutzungshäufigkeit und Nutzerzahlen angeht. Die meisten User liken dort Marken-Feeds aus den Bereichen E-Commerce, Einzelhandel, Services, Fashion und Elektronik.
Aktuell scheint die Facebook-Nutzung aber bei allen User-Gruppen zu schrumpfen.
2. Instagram
Nach aktuellen Zahlen waren 2020 21 Millionen Personen (Frauen und Männer zu fast gleichen Teilen) in Deutschland auf Instagram unterwegs. Und seit 2017 ist die Anzahl der angelegten Unternehmensprofile von 2 Mio. auf 12 Mio. gestiegen. Lifestyle-Marken aus den Bereichen Fashion, E-Commerce, Beauty und Retail haben die meisten Interaktionen. Gepostete Fotos (79%) und Videos (21%) werden täglich 32 Minuten (unter 25-Jährige) bzw. 24 Minuten (über 25-Jährige) besucht. Die meisten Abonnenten hatten 2020 adidas (37 Mio.), adidas Football (31 Mio.), BMW (25 Mio.) und Mercedes Benz (25 Mio.).
Instagram wächst weiter und sollte im Marketing-Mix zukünftig noch mehr Beachtung finden! Besonders im Bereich Influencer-Marketing ist Instagram das Tool: Mehr als 90% aller InfluencerInnen sind dort unterwegs.
3. Snapchat
Snapchat ist eine Messenger-App und wird fast ausschließlich von 14-29-Jährigen genutzt – nur 6% aller Deutschen ‚snap-chatten‘ täglich. Damit hat die App, mit der spontan Fotos, Nachrichten oder Videos verschickt werden können (die kurz darauf wieder unsichtbar sind) eine vorwiegend junge Gefolgschaft. Doch die ist überzeugt: Snapchat wird rund 30 Minuten täglich genutzt und ca. 30 x geöffnet.
Snapchat ist vor allem in den USA (108 Mio Nutzer) und in Indien beliebt, Deutschland steht im internationalen Vergleich auf Platz 7. Die Plattform eignet sich für Augmented-Reality-Kampagnen; für die Kosmetikbranche sollen digitale Try-Ons angeboten werden.
4. TikTok
Tiktok hingegen boomt: In Deutschland hat der Videokanal, auf dem mit Musik hinterlegte Videos gepostet werden, 10,7 Mio Nutzer! 60 Prozent der vorwiegend jüngeren Zielgruppe (10 bis 29 Jahre) sind Mädchen, die die App durchschnittlich 8x täglich öffnen und dort 52 Minuten verweilen. Tiktok regt seine NutzerInnenan, eigene Videos hochzuladen und ist vor allem Trend-getrieben. Mit Branded Hashtag Challenges und Brand Takeover-Formaten haben Marken die Möglichkeit, schnell hohe Aufmerksamkeiten bei einer jungen Zielgruppe zu erzielen. Tiktok archiviert die erfolgreichsten Kampagnen.
Im Tiktok Ads Manager können zudem auch Anzeigen erstellt werden.
5. Twitter
Das global bedeutende Social-Media-Netzwerk hat in Deutschland 5,2 Mio. NutzerInnen und wird vor allem von Männern genutzt (73 Prozent), wobei die Verteilung über die Altersklassen (14 bis 50+) relativ homogen ist (4-1 Prozent).
Wichtig zu wissen: 24,6 Prozent der verifizierten User sind Journalistinnen/Journalisten.
Twitter ist weiterhin eine der wichtigsten Social-Media-Tools! Mit einer guten Content-Strategie sind Marken auf Twitter besonders erfolgreich. Aktuelle Infos über die Entwicklung von Twitter-Möglichkeiten für Werbetreibende wie z.B. das Engagement mit Ads findet man in einem aktuellen Beitrag von Jan Firsching.
6. LinkedIn
Linkedin – nach wie vor vor allem ein Business-Netzwerk – wächst kontinuierlich: Die Integration neuer Post-Möglichkeiten wie Likes, Kommentare und Stories macht LinkedIn noch kommunikativer: 50 Prozent mehr geteilte Inhalte konnten seitdem verzeichnet werden.
Weltweit haben rund 50 Mio. Unternehmen ein LinkedIn-Profil. Es lohnt sich als Unternehmen, den Account ausführlich zu gestalten, ihn gut zu pflegen und regelmäßig zu posten – das erhöht die Klickrate um 30 Prozent! Besonders Bild-Collagen erzielen derzeit eine große Reichweite.
7. XING
Xing wird sowohl von Frauen als auch von Männern (jeweils 1 Prozent) täglich genutzt, besonders in der Altersgruppe von 30 bis 49 Jahre. Aktuell nutzen in Deutschland 19 Mio. User das Netzwerk, dessen Mitglieder vor allem Netzwerken, um berufliche Kontakte zu knüpfen bzw. zu pflegen. Über die Hälfte haben Abitur oder einen Hochschulabschluss, und knapp die Hälfte besetzen leitende Führungspositionen.
Während ca. 40 Prozent der User in Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten tätig sind, ist die größte Unternehmensgruppe auf Xing der Mittelstand. Viele Führungskräfte aus dem Mittelstand (Dienstleitung, Industrie, IT und Handel) sind dort vertreten. Daher ist Xing insbesondere für die Ansprache von Führungskräften aus dem B2B-Bereich interessant!
Fazit
Social Media ist als Marketing-Tool nicht mehr wegzudenken! Jüngere Zielgruppen sind in fast allen Netzwerken am stärksten vertreten. Und Instagram hat längst Facebook überholt.
Während LinkedIn und Xing branchenspezifische Zielgruppen fokussieren, können mit den anderen Plattformen alle Alters- und Berufsgruppen erreicht werden. Der zunehmende Zugriff durch mobile Geräte steigert die tägliche Nutzungsdauer.
Da sich Trends stark auf das Nutzungsverhalten auswirken, sollten Werbetreibende Veränderungen im Social-Media-Bereich ständig verfolgen. Dann steht einer erfolgreichen Kampagne nichts mehr im Weg.
0 Kommentare